PKV-Blog

PKV für Ärzte: Ist der Wechsel sinnvoll?

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PKV für Ärzte: Ist der Wechsel sinnvoll?

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PKV für Ärzte: Ist der Wechsel sinnvoll?

Als Arzt stehst du vor der wichtigen Entscheidung, ob du in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben oder in die private Krankenversicherung (PKV) wechseln möchtest. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für deine finanzielle Sicherheit und die Qualität deiner medizinischen Versorgung. In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile beider Systeme, insbesondere im Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse von Ärzten und die besonderen Ärztetarife in der PKV.

GKV vs. PKV: Die Grundlagen

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) unterscheiden sich grundlegend in ihrer Struktur und den gebotenen Leistungen.

Vorteile der GKV

  1. Solidarprinzip: Die GKV funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip, was bedeutet, dass die Beiträge einkommensabhängig sind. Jeder zahlt gemäß seinem Einkommen, weshalb die GKV für Niedrigverdiener oft die günstigere Option ist.
  2. Familienmitversicherung: Wenn du in der GKV bist, kannst du deine Familienangehörigen ohne zusätzlichen Beitrag versichern.
  3. Grundversorgung: In der GKV bekommst du eine Basisversorgung welche in SGB 5 Paragraph 12 geregelt ist diese lautet: Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß der Notwendigkeit nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.

Nachteile der GKV

  1. Begrenzte Leistungen: GKV-Patienten haben oft nicht die Freiheit, den Arzt ihrer Wahl zu wählen, und es kommen auch Wartezeiten vor, bis Leistungen genehmigt werden.
  2. Lange Wartezeiten: Im Vergleich zur PKV kann es länger dauern, bis du Termine bekommst oder bestimmte Behandlungen bekommst.
  3. Kein umfassender Schutz: Zusätzliche Leistungen müssen oft privat ergänzt werden, was die Kosten erhöhen kann.

Vorteile der PKV

  1. Umfangreiche Leistungen: In der PKV hast du in der Regel Zugang zu einem umfassenderen Leistungsspektrum, schnellerer Behandlung und modernen Therapien.
  2. Individuelle Anpassung der Tarife: Du kannst deinen Versicherungsschutz individuell anpassen und gezielt die Leistungen wählen, die dir wichtig sind.
  3. Private Krankenhäuser: Oft erhältst du in PKV abgedeckten Fällen Zugang zu besseren und komfortableren Einrichtungen.

Nachteile der PKV

  1. Höhere Beiträge im Alter: Die Beiträge in der PKV steigen oft im Alter, was eine langfristige finanzielle Planung nötig macht. (Tipp hier lässt sich vorsorgen)
  2. Kein Familienversicherungsschutz: Jedes Familienmitglied muss separat versichert werden, was die Kosten erhöhen kann.
  3. Risikoprüfung: Bei dem Eintritt in die PKV müssen Gesundheitsfragen beantwortet werden, was bei Vorerkrankungen zu höheren Beiträgen oder sogar zur Ablehnung führen kann.

Spezielle Ärztetarife in der PKV

Für Ärzte gibt es spezielle Tarife in der PKV, die an die beruflichen Anforderungen angepasst sind. Diese sogenannten Ärztetarife bieten einige Vorteile, haben aber auch eigene Herausforderungen.

Vorteile der Ärztetarife

  1. Erweiterte Leistungen: Ärztetarife bieten teilweise besondere Behandlungen und Zusatzleistungen, die im regulären PKV-Angebot nicht enthalten sind, wie z.B. das Krankentagegeld kann bei Praxiseröffnung verdoppelt werden und dadurch quasi eine unkündbare Praxisausfallversicherung erzeugt werden 😉
  2. Exklusiver Tarif: Ärzte profitieren von eigens für die Berufsgruppen aufgelegten Tarifen oder Beitragsreduktionen.

Nachteile der Ärztetarife

  1. Höhere Beiträge als Normaltarife: Teilweise sind die Beiträge für Ärztetarife höher als für normale PKV-Tarife.
  2. Kollektiv: Bei einem Tarif nur für Mediziner bist du auch nur mit Medizinern in einem Topf mit dem entsprechenden Ausgabeverhalten – dies kann zu höheren Beitragsanpassungen als der Markt führen.

Ein detaillierter Vergleich PKV und GKV für Ärzte

1. Beitragshöhe

GKV:

  • Bei einem Bruttoverdienst von 7.000 Euro liegt der GKV-Beitrag (ohne Beitragssatzänderungen der jeweiligen Kassen), bei etwa 14,6 % plus einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von ca. 1,1 %.
  • Das bedeutet, dein monatlicher GKV-Beitrag würde etwa 1.020 Euro betragen (7.000 Euro x 15,7 %).
  • Da in Deutschland der Arbeitgeber die Hälfte des GKV-Beitrags trägt, würde dein persönlicher Beitrag etwa 510 Euro betragen.

PKV:

  • Bei der PKV hängt der Beitrag von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Alters, des Gesundheitszustands und der gewählten Tarife. Angenommen, du bist 30 Jahre alt und gesund, dann könnte dein Beitrag in einem durchschnittlichen Tarif zwischen 400 und 600 Euro pro Monat liegen.
  • Für einen Tarif mit umfangreicherer Leistung könnte der Beitrag höher ausfallen, möglicherweise bis zu 800 Euro oder mehr, insbesondere wenn du spezielle Leistungen wünschst.

2. Leistungsumfang

GKV: Die GKV bietet die Basisversorgung nach dem SGB V. Bei gängigen Behandlungen wie einer Physiotherapie oder einem Arztbesuch musst du dich an die gesetzlichen Vorgaben halten. Zusätzliche Leistungen wie alternative Heilmethoden oder spezielle Therapien sind oft nicht abgedeckt.

PKV: In der PKV kannst du ein viel umfangreicheres Leistungsspektrum erwarten, z.B. Zugang zu besseren Klinikzimmern (Einzelzimmer) oder speziellen Therapien, die nicht in der GKV abgedeckt sind. Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen und alternative Heilmethoden können in vielen Tarifen enthalten sein.

3. Wartezeiten und Terminverfügbarkeit

GKV: Mit einem GKV-Versicherungsstatus musst du oft mehrere Wochen auf einen Facharzttermin warten, insbesondere in gefragten Fachrichtungen.

PKV: PKV-Versicherte erhalten in der Regel schnellere Termine. Du kannst oft innerhalb weniger Tage zu einem Spezialisten kommen und die Behandlungszeiten sind meistens kürzer.

4. Familienversicherung

GKV: In der GKV können deine Angehörigen ohne zusätzliche Kosten mitversichert werden, solange sie kein eigenes Einkommen haben oder es unter einer gewissen Grenze liegt.

PKV: In der PKV muss jedes Familienmitglied separat versichert werden, was die monatlichen Kosten enorm in die Höhe treiben kann. Zum Beispiel müsste deine Frau oder dein Partner einen eigenen Vertrag abschließen.

5. Altersrückstellungen

GKV: Es werden keine Altersrückstellungen gebildet. Deine Beiträge steigen in der GKV mit dem Einkommen, liegen jedoch nicht spezifisch daran, ob du älter wirst.

PKV: In der PKV werden Altersrückstellungen gebildet, um die Beitragserhöhungen im Alter abzufedern. Dies kann dazu führen, dass die Beiträge im Alter stabiler sind, obwohl sie immer noch ansteigen können.

6. Gesundheitsprüfung

GKV: In der GKV gibt es keine Gesundheitsprüfung oder Risikobewertung, die deine Beiträge beeinflussen würde, selbst wenn du Gesundheitsprobleme hast.

PKV: Bei der PKV musst du Gesundheitsfragen beantworten, was dich, besonders bei bestehenden gesundheitlichen Problemen, in einen höheren Beitrag oder eine mögliche Ablehnung führen kann.

Fazit zum Thema PKV für Ärzte

Wenn dein monatliches Bruttoeinkommen bei 7.000 Euro liegt, könnte die GKV für dich im ersten Moment hinsichtlich der Beitragshöhe günstiger erscheinen (als Einzelperson) und bietet auch den Vorteil einer Familienversicherung ohne zusätzliche Kosten. Die PKV hingegen könnte dir Vorteile in der Versorgung und im Leistungsspektrum bieten, könnte jedoch langfristig teurer sein, besonders wenn du eine Familie hast oder bestimmte Leistungen in Anspruch nehmen möchtest.

Die Entscheidung für eine der beiden Optionen sollte gut überlegt sein und berücksichtigt individuelle Bedürfnisse, Lebensumstände und zukünftige Entwicklungen. Es kann hilfreich sein, einen Versicherungsmakler zu konsultieren, um alle Aspekte zu beleuchten.

Solltest du weitere Fragen haben zum dem Thema PKV für Ärzte haben oder zur PKV, dann kontaktiere uns einfach.

Wir stehen dir sehr gern zur Verfügung, um dich bei der Wahl zwischen GKV und PKV und auch bei der Wahl deiner privaten Krankenkasse zu unterstützen.Um mehr über das Thema Private Krankenversicherung zu erfahren besuche gerne dazu unseren Blog.

 

 

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